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Bei PRCC: MediaTreff NRW mit Minister Nathanael Liminski

Veröffentlicht am 19.12.24 von Philip Müller

(Fotos siehe Seitenende)

Am 17. Dezember besuchte Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei NRW den MediaTreff NRW in den Räumen der PRCC Personalberatung.

Im Rahmen dieses Formats, zu dem PRCC als Co-Veranstalter regelmäßig einlädt, disktuierten VertreterInnen von Medien und Wirtschaft mit dem Politiker über aktuelle Themen in einer Ask-me-Anything-Session.

Gerade im Vorfeld von Wahlen sortieren sich die Netzwerke in Politik und Wirtschaft neu. Wir haben mit dem Minister darüber gesprochen, wie er auf die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Medien und Politik blickt – und nicht zuletzt, welche Wünsche er an Public Affairs-Verantwortliche in Unternehmen hat.

Herr Liminiski, unternehmerisches Handeln wird stark durch politisches Handeln beeinflusst. Wie blicken Sie als Politiker aktuell auf die Wirtschaft: Wünschen Sie sich mehr oder aktivere Interessenvertretung in der Politik?
Liminski: Als Politiker schätze ich den offenen Dialog mit der Wirtschaft sehr. Eine aktive Interessenvertretung ist essenziell, um die Bedürfnisse und Herausforderungen der Unternehmen zu verstehen – gerade in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage wie der Jetzigen. Ich begrüße daher ein verstärktes Engagement der Wirtschaft in politischen Prozessen, da wir nur gemeinsam effektive Lösungen für aktuelle und zukünftige Herausforderungen entwickeln können.

Was sollte sich ändern, um die Kommunikation zwischen politischen Entscheidungsträgern und der Wirtschaft zu verbessern, um gegenseitiges Vertrauen und Verständnis zu fördern?
Ein besseres Verständnis für die unterschiedlichen Rollen von Politik und Wirtschaft ist entscheidend. Die Politik muss gesamtgesellschaftliche Interessen abwägen und Mehrheiten überzeugen und erhalten. Die Wirtschaft handelt nach unternehmerischen Grundsätzen. Für eine konstruktive Zusammenarbeit braucht es ein Bewusstsein dafür, dass beide Seiten ihre Berechtigung und Rolle haben und gleichzeitig auch voneinander abhängen: Die Politik sollte wirtschaftliche Realitäten stärker berücksichtigen und praxisnahe Rahmenbedingungen schaffen, während die Wirtschaft ihre Expertise und Anliegen lösungsorientiert und gemeinwohlorientiert einbringen sollte. Gegenseitiges Verständnis und regelmäßiger Dialog sind der Schlüssel, um Vertrauen zu fördern und gemeinsam Fortschritt zu ermöglichen. Deshalb verstehe ich meine Aufgabe als Minister und Chef der Staatskanzlei auch so, Entscheidungen nicht allein vom Schreibtisch aus zu treffen, sondern immer wieder vor Ort mit den Akteuren und Betroffenen im Gespräch zu sein.

Welche Rolle spielen aus Ihrer Sicht Verbände als Interessenvertretungen – und hat sich deren Rolle/Bedeutung verändert?
Verbände sind und bleiben ein wichtiges Bindeglied zwischen Wirtschaft und Politik. Sie bündeln die Interessen ihrer Mitglieder und bringen wertvolles Fachwissen in politische Entscheidungsprozesse ein. Anders als früher sind sie heute noch stärker als Impulsgeber und Vermittler gefordert, insbesondere in Zeiten schnellen Wandels und komplexer globaler Herausforderungen.

In welchen Bereichen sehen Sie derzeit die größten Spannungen oder Herausforderungen bei der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Politik, und wie können diese überwunden werden?
Die größten Spannungen liegen aktuell in den Bereichen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Bürokratie. Während die Politik langfristige Ziele wie Klimaneutralität, digitale Souveränität und transparente Nachvollziehbarkeit verfolgt und dafür gesellschaftliche Mehrheiten gewinnen muss, steht die Wirtschaft unter Druck, kurzfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und Investitionen zu tätigen. Um diese Spannungen zu überwinden, braucht es praxistaugliche Rahmenbedingungen und verlässliche politische Vorgaben, die Planungssicherheit für Unternehmen schaffen. Gleichzeitig muss die Wirtschaft zeigen, wie sie durch Innovationen zur Erreichung dieser Ziele beitragen kann. Ein offener Dialog und ein besseres Verständnis der jeweiligen Herausforderungen sind entscheidend, um gemeinsam Fortschritt zu ermöglichen und letztlich das Vertrauen zu stärken, dass wir als liberale Demokratie und soziale Marktwirtschaft entscheidungs- und handlungsfähig sind.

Welche Erwartungen haben Sie an die Public Affairs-Abteilungen von Unternehmen, um die Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaft und der Politik zu fördern und eine erfolgreiche Interessenvertretung zu gewährleisten?
Ich erwarte von Public Affairs-Abteilungen, dass sie transparent und proaktiv agieren. Sie sollten fundierte Informationen bereitstellen, konstruktive Lösungen vorschlagen und fair kommunizieren. Durch einen respektvollen und kontinuierlichen Dialog können sie dazu beitragen, dass gemeinsame Interessen identifiziert werden und gute Politik für alle gemacht wird.

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